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Der Kirchensaal

Kirchensaal. Blick auf die OrgelVom Jahr 2000 an wurde absehbar, dass die Sakristei rasch ersetzt werden musste. Der bislang von den Geist-lichen genutzte Raum war nämlich gefährlich baufällig geworden. An der Südseite der Kirche entstand deswegen in den Jahren bis 2004 ein Anbau mit Sakristei, einem kleinen Saal und dazu gleich mehreren Funktionsräumen. Dieser Neubau, ein verputzter Massivbau, steht zwar als eigenständiger Bauteil im Pfarrgarten, bildet aber mit der vorhandenen Kirche und dem im Südwesten freistehenden Kirchturm eine sinnfällige Ganzheit. Seine Putzoberfläche setzt sich von der Fassade der bestehenden Kirche durch einen rauen Kellenwurf erkennbar ab, doch der einheitliche Farbton verbindet die beiden Baukörper wiederum.

Grundriss Kirche und Kirchensaal

A = Ambo,  T = Tabernakel,  J =  Altar des Heiligen Josef,  E = Ecce-Homo-Altar,  K = Kanzel,
B = Beichtstuhl,  G = Gnadenstuhl,  TK = Turmkapelle (Marienkapelle)

Die Grundidee von gleichzeitig „Trennendem“ und „Verbindendem“ wurde in der funktionalen und architektonischen Detailausführung des Foyers verwirklicht. Der Saal stellt durch die vollverglaste Gartenfront und mit seiner transparenten, gläsernen Innenwand die Kirchensaalfoyer. Blick vom KellergeschossVerbindung von der Kirche zum Pfarrgarten her. Die mit Glas überdeckte Vorhalle trennt zwar einerseits Kirche und Anbau, andererseits dient dieser Bereich zusätzlich der gemeinsamen Erschlie - ßung des gesamten Komplexes: der Pfarr- kirche, der Orgelempore, des als Werktagskapelle genutzten Kirchensaals sowie aller weiteren Räume des Neubaus. Dazu gehören auch die Räumlichkeiten für die Ministranten. Der Saal mit seinen rund 50 Sitzplätzen wurde für Werktagsmessen und andere Veranstaltungen benötigt, weil das Pfarrheim zu weit von der Pfarrkirche entfernt liegt. In den Wintermonaten stellt das Foyer den einzigen gemeinsamen Werktagszugang sowohl zur Kirche als auch zum Kirchensaal und zu den Nebenräumen dar. Im Foyer können kleine Ausstellungen stattfinden.

Unser Kirchensaal kann eigenständig und sogar parallel zu Veranstaltungen in der Kirche genutzt werden, zum Beispiel für Kindergottesdienste. Im Saal treffen sich unter der Woche Gruppen und Gremien, nach den Sonntagsgottesdiensten lädt in einem regelmäßigen Turnus das Kirchencafé zum Verweilen ein. Der Kirchensaal beeindruckt immer wieder angenehm durch seine schlichte Ausstattung mit viel Holz und den erhebenden Blick durch die große Fensterfront in den stillen Pfarrgarten.


Madonna im Kirchensaal nach der Reparatur vom Juli 2008Einzige Zierde für den Kirchensaal neben der Orgel ist eine geschnitzte Muttergottesfigur (Maria Königin) mit dem triumphierenden Jesuskind auf dem linken Arm.  Diese Plastik stand zuvor in der „Vorgängerin“ der heutigen Turmkapelle und dann einige Zeit auf einem Seitenaltar in der Kirche. Das Lilienzepter in der rechten Hand und zwei Finger fehlten lange Zeit. Eine Spende ermöglichte die Reparatur im Juli 2008.


Die Orgel im Kirchensaal

Die griechisch-orthodoxe Gemeinde, die gegenwärtig unsere Filialkirche St. Johann nutzt, darf in ihrer Liturgie keine Orgel verwenden. Deshalb wurde überlegt, ob das 1963 für St. Johann gekaufte Instrument für unseren Kirchensaal geeignet ist. An die Anschaffung einer neuen Kleinorgel war aus finanziellen Gründen nicht zu denken. Nach sorgfältiger Prüfung durch drei Orgelbaufirmen stand fest, dass es sich bei der alten St.-Johann-Orgel um ein solide gebautes Instrument handelt, das nach einer gründlichen Renovierung noch viele Jahre zuverlässig funktionieren wird.

Orgel im KirchensaalDie Reinigung und die Regulierung der Orgelpfeifen musste bereits im September 2004 ausgeführt werden. Die Orgel wäre sonst nicht spielbar gewesen. 22 Stunden einer Orgelbaufirma und 60 Stunden in Eigenleistung waren nötig. Bei der abschließenden Sanierung durch den Orgelbaumeister Kaps aus Obermenzing im Herbst 2005 wurden defekte Tastenbeläge ausgewechselt, die Dichtungen am Ventilkasten wurden neu beledert, und die Mechanik musste gerichtet werden. Bereits 1963 war die Orgel mit einer Pedalklaviatur (Fußtasten) ausgestattet gewesen. Leider hat man die dazugehörigen Basspfeifen nie angeschafft. Durch einen Glücksfall konnten gebrauchte Basspfeifen von der Firma Steinmeyer-Orgelbau in Oettingen sehr günstig erworben werden. Die hinzugekommenen Basspfeifen geben dem Orgelwerk jetzt Gravität und Volumen und bieten die optimale Voraussetzung für die Liedbegleitung der singenden Gemeinde.

Im Vorabendgottesdienst zum Hochfest Mariä Empfängnis im Dezember 2005 wurde das Instrument von GR Pfarrer Langenberger und Kaplan Jachnik feierlich geweiht. Die Pfarrgemeinde ist sehr dankbar, dass ein Zeitzeugnis und wertvolles Instrument aus St. Johann in unserem Kirchensaal erhalten bleibt und hier noch lange zum Lob Gottes gespielt werden kann.
                                                                                                                                     Dieter Reinke