„Ich werde für sie Hirten bestellen, die sie weiden,
und sie werden sich nicht mehr fürchten und ängstigen
und nicht mehr verloren gehen.“
Lesung für den 19. Juli 2009: Jeremia 23,4
Unser Pfarrer konnte in diesen Tagen mit seiner großen „Pfarrfamilie“ den 60. Geburtstag begehen. Nur 75 Kilometer Landstraße vom Heideweg entfernt und 35 km vor Altötting, im Landkreis Mühldorf am Inn, erblickte Wolfgang Borm am 10. Juli 1949 das Licht der Welt. Nach einer Elektrikerlehre und vier Semestern Studium der Elektrotechnik ging ihm aber erst recht ein Licht auf: er sattelte auf Theologie um, wurde 1984 erst einmal Pastoralassistent in Bergkirchen und schließlich im Juli 1988 zum Priester geweiht – nach einem weiteren Vorbereitungsjahr in Oberaudorf. Die ersten Stationen seines priesterlichen Dienstes waren Traunstein (3 Jahre als Kaplan an St. Oswald) und Germering (12 Jahre als Pfarrer von St. Johannes Bosco). Seit November 2003 wirkt er in Dachau als Pfarrer von St. Jakob und seit Juli 2006 im neu errichteten Pfarrverband St. Jakob, zu dem auch Pellheim mit Etzenhausen, Prittlbach und Unterbachern gehört.
Im Frühjahr 2007 berief ihn das Erzbischöfliche Ordinariat noch zu Lebzeiten zur Entlastung des todkranken Pfarrers Reinhold Langenberger (1939-2007) zusätzlich zum Pfarradministrator von Mariä Himmelfahrt. Hier gilt er nun mittlerweile inoffiziell längst als unser Herr Pfarrer. Die Seelsorger von Dachau und Umgebung wählten ihn im Oktober 2007 als Nachfolger von Geistlichem Rat Langenberger zum Dekan für die Stadt und ab Januar 2008 auch für den Landkreis Dachau.
Welch eine Vielfalt von Aufgaben hat er zu meistern! Besonders die Strukturreform der Pfarreien, die in den kommenden Monaten und Jahren in der gesamten Erzdiözese Gestalt annehmen muss, erfordert von Dekan Borm enormen Einsatz. Die Planung des Erzbischöflichen Ordinariats sieht für Pfarrer Borms Dekanat in Dachau die Zusammenlegung der Pfarreien zu zwei Pfarrverbänden vor: einerseits eine Pfarreiengemeinschaft mit den rund 15.000 Katholiken von St. Jakob (Altstadt) mit St. Ursula (Pellheim), Mariä Himmelfahrt (Dachau-Süd) und St. Maria und Nikolaus (Mitterndorf), andererseits eine Pfarreiengemeinschaft von St. Peter (Augustenfeld) und Heilig Kreuz (Dachau-Ost). Allerdings wird Pfarrer Borms besonnene Haltung die Gewähr dafür bieten, dass die Umstellungen behutsam und mit Augenmaß und Verständnis angegangen werden. Er äußerte sich dazu unlängst mit folgendem Gedankengang:
„Die Aussicht, dass die Seelsorgeeinheiten immer noch größer werden, ist für viele Menschen in unseren Pfarrgemeinden unbefriedigend und lässt bei manchen die Sorge aufkeimen, es könnte auch jene Gemeinschaft und Mitte verloren gehen, die – bei aller geforderten Flexibilität und erlebten Auflösung alter Strukturen in unserer Gesellschaft – durch die Kirche doch noch ein wenig gehalten wird. Eine gut funktionierende Pfarramtsverwaltung für die verschiedenen Lebens- und Sterbefälle ist dabei für sie nur ein geringer Trost.
So verständlich solche Sorgen sind – wir werden als Christen in dieser Kirche die Zukunft dennoch nur bestehen können, wenn wir den Blick heben und über die Grenzen hinausblicken, die die alten Pfarrgebiete bisher markiert haben. Uns muss manchmal sicher noch bewusster werden, dass wir als Christen auch in größeren Räumen zusammengehören. So kostbar Traditionen und alte Gewohnheiten für den einzelnen auch sein mögen, wichtiger ist, dass wir uns als Christen verstehen und das nicht verloren gehen und verstummen lassen wollen, was uns das Kostbarste ist: den Geist Jesu Christi, der uns zu wirklich lebendigen und freien Menschen macht. Er muss in uns sprechen dürfen.“
Der Pfarrverband St. Jakob und St. Ursula samt Filialen feierte den Jubilar am Samstag, 11. Juli 2009, mit einem Abendgottesdienst um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Jakob und einem Empfang im Pfarrheim. Die Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt ehrte ihn am Sonntag, 19.Juli 2009, bei einem Festgottesdienst, den er selber zelebrierte, und mit einem anschließenden Stehempfang. Dabei wurde ihm als Geschenk der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Büchergutschein für die Dombuchhandlung München überreicht.
Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ganze Pfarrgemeinde und die Online-Redaktion wünschen Herrn Pfarrer Borm Gottes Segen, eine gute Gesundheit – und etwas Zeit für Mußestunden, fürs Lesen zum Beispiel.