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Kreuzwegstation 2


Kreuzwegstation 2 - Fußwaschung

Fußwaschung

Jeden Gründonnerstag das gleiche Spiel: Der Pfarrer wäscht im Gottesdienst ein paar ausgewählten Gemeindemitgliedern die Füße – und was machen die? Sie waschen sich die Füße vorher. Das Paradoxe dieser Tatsache hat mich als Kind schon gewundert.

Meine Fußwaschung habe ich auf einen Putzlumpen gemalt. Denn so eine Fußwaschung ist nichts Sauberes, nichts Staubfreies. Man macht sich dabei die Hände schmutzig. Doch davor hat sich Jesus nie gescheut: Er hat sich mit Kranken und „Sündern“ abgegeben, hat mit ihnen gegessen, sie geheilt und ermutigt. Und nun kniet er sich also vor seine Jünger in den Staub und wäscht ihnen die von den staubigen Straßen und Wegen dreckigen Füße. Diese Szene sehen wir auf dem zweiten Bild der diesjährigen Passionsausstellung.

Auf den zweiten Blick ist das Bild voll mit Füßen. Man muss nur etwas genauer hinsehen, um die Zeichnungen im Hintergrund zu erkennen. Füße sind meistens nicht auf den ersten Blick sichtbar. Wir verstecken sie in Schuhen und Socken, wir zeigen sie nicht gern in der Öffentlichkeit. Der Fuß gilt nicht als ein edler Körperteil.

Dabei sind die Füße für uns lebenswichtig. Sie geben uns Standfestigkeit, einen Standpunkt. Mit ihnen stehen wir fest auf der Erde. Und andererseits können wir uns mit ihnen fortbewegen. Sie tragen uns durch unser ganzes Leben. So gesehen ist es unsere ganz alltägliche Seite, der Jesus hier seine Aufmerksamkeit widmet. Er wendet sich uns ganz zu, uns und unseren menschlichen Bedürfnissen. Ohne Angst, dass er sich dabei die Hände schmutzig macht...